Drei Seiten freies Schreiben, unzensiert, ohne hübsche Formulierungen: Der Klassiker funktioniert vor allem, wenn du ihn klein beginnst. Eine halbe Seite reicht, solange sie ehrlich ist. Lass Sätze abreißen, wiederhole Wörter, kritzle. Ziel ist nicht Literatur, sondern Lüften. Danach ist der Kopf leichter, und der Tag darf dich nicht mehr so leicht überraschen.
Notiere drei Dinge, für die du heute dankbar bist, und ergänze, warum. Dieses „warum“ macht den Unterschied, weil es dein Gehirn auf Ursachen von Wohlbefinden trainiert. Mit der Zeit findest du Dankbarkeit nicht nur am Abend, sondern bereits im grauen Morgen, zwischen Kaffeeduft, leiser Musik und dem weichen Kratzen deines Stifts auf Papier.
Eine gute Frage am Morgen wirkt wie ein innerer Kompass. Was braucht heute Schutz? Was darf leicht sein? Womit kann ich beginnen, ohne mich zu überfordern? Schreibe Antworten als Skizzen, Listen oder Halbsätze. Es geht um Richtung, nicht um Vollständigkeit. Später, wenn die Welt laut wird, findest du schnell zu dieser stillen Spur zurück.






Halte die Tasse, spüre Wärme, nimm einen langsamen Schluck, dann setze den Stift an. Diese Reihenfolge verbindet Genuss mit Ausdruck. Du trainierst, dass Schreiben nicht Anstrengung bedeutet, sondern Begleitung. An trüben Tagen trägt genau dieses sinnliche Einweben deinen Start durch Müdigkeit und leise Zweifel.
Blicke kurz in die Ferne, bevor du Worte suchst. Augen, die nicht nah fokussieren, senden Entspannungssignale. Dieses kleine Sehen in Weite schafft inneren Raum, in dem Gedanken nicht drängeln müssen. Danach wirken Linien auf Papier wie Wege, die du ohne Hast entlangspazierst.
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